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Kategorie: Futter · Erstellt am: 15.09.2025 · Aufrufe: 16 · Status: approved · Bewertung: keine

Hühner richtig füttern – nach Lebensphase, Saison & Bedarf

Hühner richtig füttern – nach Lebensphase, Saison & Bedarf

Kurzfassung (6 Punkte):

  • Vollfutter als Basis: Je nach Lebensphase (Starter/Grower/Layer). Keine Eigenmischung ohne Mineral-/Vitaminpremix.
  • Mengen: Legehennen ca. 110–130 g Futter/Tag (Zwerge ~70–90 g, schwere Rassen ~130–150 g). Freilauf kann Bedarf leicht senken.
  • Calcium getrennt anbieten: Muschelgrit/Oyster Shell stets frei wählbar; kein Layer-Futter für Küken/Junghennen (zu viel Ca!).
  • Grit = Magenkiesel: Immer verfügbar (separat), nicht mit Muschelgrit verwechseln.
  • Leckereien max. 10 % der Tagesration (Mais, Küchenreste etc. sonst Mangel/Verfettung).
  • Wasser & Hygiene: Stets frisches Wasser; Futter trocken lagern, Rattenzugang verhindern.
  • ---

    1) Futter nach Lebensphase

  • Küken (0–6 Wochen): Starter (18–20 % Protein), optional mediziert mit Amprolium gegen Kokzidien. Nicht parallel Amprolium ins Trinkwasser geben – Etikett beachten.
  • Junghennen (6–16/18 Wochen): Grower/Entwickler (15–17 % Protein, niedriges Ca). Kein Layer-Futter.
  • Legehennen (ab erster Eiablage): Layer (15–17 % Protein, 3,5–4 % Ca). Zusätzlich Muschelgrit frei wählbar.
  • Hähne / gemischte Gruppen: Häufig besser Grower füttern und nur für Hennen Muschelgrit separat anbieten.
  • Mauser: Protein leicht erhöhen (→ 16–18 %), Leckerlis eiweißbetont (z. B. Erbsenflocken, etwas Sonnenblumenkerne).
  • Winter/Kälte: Energiebedarf steigt → etwas mehr Futter, abends kleinere Körnerzugabe (z. B. Mais/Gerste). Keine reine „Kornfütterung“.
  • 2) Komponenten & Formen

  • Pellets / Crumbles / Mehl (Mash): Pellets = weniger Sortieren, konstanter Nährstoffmix. Crumbles für Küken/kleine Rassen oft leichter. Mash staubt, wird aber gerne befeuchtet (→ Brei/Mash).
  • Körner (Getreide-Mix): Lecker, aber kein Alleinfutter. Höchstens 10 % der Tagesmenge, sonst Protein-/Mineral-Mangel.
  • Eiweißquellen: Soja-/Sonnenblumenschrot, Erbsen, Lupinen. Bei Eigenmischung Premix verwenden!
  • Calcium: Muschelgrit dauerhaft separat; Eierschalen nur gut getrocknet/gecrusht und sparsam.
  • Grit (Magenkiesel): Für die Zerkleinerung im Muskelmagen – immer verfügbar.
  • Grünfutter: Rasen, Gemüseblätter, Kräuter – super als Beschäftigung & Vitamine.
  • Snacks/Resteküche (mit Maß!): Gekochte Kartoffeln/Reis/Haferflocken ok; kein Schimmel, keine salzigen/fetten Speisen.
  • 3) Fütterungspraxis

  • Mengensteuerung: Starte mit ~120 g/Legehenne/Tag. Bleibt viel übrig → leicht reduzieren; ständiger Futtermangel → erhöhen.
  • Fütterungszeiten: Ad-libitum mit Tret-/Silo-Futterautomat ideal (nagertauglich). Alternativ 2× täglich rationiert.
  • Anti-Ratten: Futterautomaten mit Tretmechanik, abends Reste komplett weg, Lager nagersicher (Metalltonnen).
  • Wasser: 24/7 sauber; Winter frostfrei, Sommer schattig.
  • 4) Lagerung & Hygiene

  • Trocken & kühl: < 20 °C, luftdicht. Säcke nach Öffnen in Tonnen umfüllen.
  • Haltbarkeit: Möglichst < 3 Monate verbrauchen (Vitamine bauen ab).
  • Schimmel/Ungeziefer: Sofort entsorgen; Aflatoxin-Risiko.
  • 5) Fermentiertes Futter (optional)

  • Warum? Kann Futterverwertung verbessern, Staub binden.
  • So geht’s (Kurz): 1 Teil Alleinfutter + 1–1,5 Teile Wasser, in verschließbarem Eimer 24–48 h bei Raumtemp. ziehen lassen; täglich frisch, säuerlicher Geruch ok, kein Schimmel. Reste abends entfernen.
  • 6) Eigenmischung – nur mit Premix!

    Wenn du selbst mischst, nutze einen Geflügel-Mineral-/Vitamin-Premix (Dosierung laut Hersteller). Beispiel grobe Layer-Mischung (nur als Orientierung, keine Alleinfutter-Garantie):

  • ca. 55–60 % Getreide (Weizen/Mais/Gerste),
  • 18–22 % Eiweißträger (Sojaschrot/Sonnenblume/Erbsen),
  • 4–6 % Öl-/Saaten (Lein, etwas Sonnenblume),
  • 2–3 % Pflanzenöl,
  • Premix nach Hersteller,
  • Muschelgrit separat bereitstellen.
  • > Tipp: Für kleine Bestände ist Fertig-Alleinfutter fast immer sicherer.

    7) Häufige Fehler

  • Layer-Futter an Küken/JunghennenCalcium zu hoch, Nierenschäden.
  • Zu viel Körner/Mais → Mangel an Aminosäuren/Vitaminen, fette Lebern.
  • Kein Grit → Verdauungsprobleme.
  • Snacks > 10 % → Legeleistung sinkt, Federpicken möglich.
  • Feucht gelagert → Schimmel.
  • 8) Troubleshooting (Symptom → Ursache → Maßnahme)

  • Dünne/bruchige Schalen → Ca-Mangel / zu viel Phytinsäure → Muschelgrit frei + Layer-Futter sicherstellen.
  • Federpicken/Unruhe → Protein-/Mineralmangel, Langeweile → Alleinfutter, Eiweiß leicht erhöhen, Beschäftigung/Grünfutter.
  • Übergewicht → Viel Mais/Körner & wenige Nährstoffe → Körner reduzieren, Pellet-Basis, Bewegung fördern.
  • Legeleistung fällt → Mauser, Hitze/Kälte, Stress, Futterwechsel, Parasiten → Ursache prüfen, Futterqualität/-menge checken, Wasser.
  • 9) Vorsicht – das bitte nicht

  • Rohe Bohnen (bes. rote Kidneybohnen), grüne/keimende Kartoffelschalen, Schokolade, Schimmel, Avocado-Kern/Schale.
  • Große Mengen Zwiebel/Knoblauch können Probleme machen – nur sparsam.
  • Medikamente/Ergänzer nur nach Anleitung; nicht unkritisch kombinieren (z. B. mehrere Kokzidiostatika).
  • ---

    Praxis-Checkliste

  • [ ] Passendes Alleinfutter für die Lebensphase gewählt
  • [ ] Muschelgrit & Grit getrennt verfügbar
  • [ ] Menge pro Tier passt (Reste/Legeleistung/BCS im Blick)
  • [ ] Futter trocken, kühl, nagersicher gelagert
  • [ ] Futterautomat / Abendreste entfernt (Anti-Ratten)
  • [ ] In Mauser/Winter Futter feinjustiert
  • [ ] Wasser immer sauber & verfügbar

> Hinweis: Dieser Beitrag ersetzt keine individuelle tierärztliche Beratung. Für besondere Situationen (Krankheit, Therapien, Leistungszucht) bitte Fütterungsplan mit Tierarzt/Futtermittelberatung abstimmen.

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